Der Augustdorfer Jugendoffizier und schulischer Friedensbeauftragter der protestantischen Kirchen NRW im Gespräch mit dem Zusatzkurs Sozialwissenschaften der Stufe Q2
Wie können Menschen mit den derzeitigen multipolaren Krisen umgehen? Wie können Gesellschaften vermeiden, dass sie nicht in die Erstarrung verfallen? Wie können wir einfachen Schwarz-Weiß-Antworten, die nicht zur Lösung der Probleme beitragen, begegnen?
Die Doppelstunde am 29.11.23 begann mit einem Video über die israelisch-kanadische Musikerin Yael Deckelbaum, die 2016 mit ihrer Hymne „Prayer of the Mothers“ und Tausenden Jüd*innen, Christ*innen und Palästinenser*innen durchs Westjordanland zog (https://www.youtube.com/watch?v=ZUVm_1mKIm0)
Die anschließende Positionierung unserer Gäste ließ erkennen, dass der Konfrontationskurs „Militär – Friedensbewegung“ im Vergleich zu den 80er und 90er Jahren des vergangenen Jahrhunderts liberaler geworden ist. Das betonten Herr Grittner und Herr Dr. Kinkelbur, der auch am BwG als Lehrer tätig ist, und es war auch während der Veranstaltung deutlich spürbar.
Wie kommen wir, die staatliche Politik, die militärische Seite und die zivilgesellschaftliche Friedensarbeit vor Ort, zum Frieden?
Die konstruktive und respektvolle Diskussion im Unterricht ließ gemeinsame Forderungen der Experten hervortreten: Konflikte gründlich analysieren sowie eine klare Sprache der Politik. Für ein Aussteigen aus einer Gewaltspirale seien häufig eine Regionalisierung der Konflikte und die Stärkung der UN zwei bedeutsame Gelingensfaktoren.
Bei der Frage nach dem „Wie“ konnten die Schüler*innen aber auch Unterschiede feststellen, die im weiteren Sowi-Unterricht aufgegriffen werden.
Wie können Schüler*innen mit den multipolaren Krisen umgehen? Hilfreich sind: eine gute Konfliktanalyse, die Auseinandersetzung mit Expert*innen der politischen und zivilgesellschaftlichen Ebene sowie der Austausch in einer vertrauten (schulischen) Gruppe.
Entscheidend sei, so die gemeinsame Sichtweise der Diskutanten, nicht in die Erstarrung und das Gefühl der Ausweglosigkeit zu verfallen und Wege der Konfliktregelung zu suchen, die Sicherheit für möglichst viele Beteiligte herstellen
Marion Busse