Sehr geehrte Frau Bug, sehr geehrte Eltern, Lehrer, Verwandte und Freunde, sehr geehrter Herr Bürgermeister, liebe Abiturienten:
Lasst uns gemeinsam auf 12, 13 oder auch 14 Jahre Schulzeit zurückblicken. Angefangen in der Grundschule, wo angeblich der Ernst des Lebens begann. Was ist bitte an der ersten Klasse ernst? Aber naja… Gleich zu Beginn wurden wir freundlich empfangen und haben diese doch relativ kleine Schule trotz der schlechten Internetverbindung zu schätzen gelernt. In den 5. Klassen hatte man einige Freunde schon aus der Grundschule dabei – trotzdem hat man neue Gesichter kennen lernen müssen.
So richtig als Stufe haben wir uns durch ELA kennengelernt, ob ELA, als wirklich etwas gebracht hat, wissen wir nicht wirklich, aber dass es dieses „Fach“ nicht mehr gibt, ist Indiz dafür, dass es kaum etwas brachte außer Zeit zu verstreichen in neuen Klassenkonstellationen. In Religions- und PP-Schulstunden gab es auch Unterricht innerhalb der Stufe. Erst ab der EF, der Romfahrt und besonders der Stufenfahrt in Berlin haben wir engere Freundschaften geschlossen. Es gab auch stressige Momente in der Stufe, wie so oft im Leben, aber am Ende konnten alle die Schule, die sie 8 Jahre lang gestresst hatte, verwüsten und den Schülern ins Gesicht brüllen, dass sie endlich fertig sind. Aber zurück zur Schule:
So viel wie wir nun wissen ist unglaublich. In diesem Zug möchte ich nochmal den Lehrern danken. Sie waren nicht immer fair zu uns, aber wenn wir ehrlich sind: Wir auch nicht zu Ihnen. Es war nicht immer einfach mit uns, aber sie haben sich trotzdem immer die Zeit genommen uns alles zu lehren. Die meisten Dinge sind mir heute so klar, dass ich mir nicht vorstellen kann, dass sie es mal nicht waren. Wir hatten aber auch Glück mit unseren Lehrern, wenn man einmal bedenkt, was sonst noch so auf der Welt rumläuft. Die Zeiten in den Pausen, egal ob um den Schulhof rumgehen, Rundlauf, talken oder auf den letzten Drücker Hausaufgaben machen, werden wir niemals vergessen. Manche Lehrer haben es geschafft uns den Inhalt mit Spaß zu vermitteln, andere waren halt Lehrer und es gab Unterricht bei Herrn Diener. Nein, wir haben unser Abitur unter wirklich schweren Bedingungen absolviert: Corona, Inflation, Vokabeltests bei Herr Fuhrmann, Arminia 3. Liga, ja es war nicht immer einfach. Ich habe Respekt vor jedem, der heute hier steht und sagen kann: Ich habe mein Abitur bestanden! Dafür jetzt schonmal herzlichen Glückwunsch!
Blicken wir doch noch einmal auf unsere Schulzeit zurück: Angefangen in der 1. Klasse mit teils noch 4 Stunden Unterricht konnten wir in der Oberstufe stolz behaupten bis halb 6 in dieser Schule für unser Leben zu lernen. In der EF dachten wir noch, dass ein 10. Stunden-Tag eine Ewigkeit bedeutet, doch Frau Bug konnte uns in der Q1 Mit einer mehr als 3-stündigen Oper gut das Gegenteil beweisen. Doch auch andere Fächer brachten uns viel bei: So gab es Fächer, in denen wir fürs Leben lernten, Fächer, die tatsächlich Spaß machten und es gab Deutsch.
Das wars wir sind raus! 12 Jahre Schule und mit einmal alles vorbei.
Der Jahrgang 2024 geht nun offiziell von der Schule, doch was bleibt? Fakt ist: Die Lücke, die wir hinterlassen, die muss man erstmal finden. Tatsächlich ist diese doch groß. Immerhin haben einen 1er Schnitt und das ist ja nur die Spitze des Eisbergs. Ich denke, dass manche Lehrer noch in sich gehen und sich denken: Dich werde ich echt vermissen, dich eher weniger, und wer bist du eigentlich?
Schule abgehakt, nichts mehr mit der Anstalt zu tun haben wollen, was jetzt? Keine Ahnung: Lehramt oder so..
Es kommt jetzt sehr plötzlich nach 12 Jahren: Was mach ich mit meinem Leben, was will ich beruflich machen? Manche müssen sich jetzt erstmal finden, die gehen nach Australien mal über nen Wochenende, oder so. Ich finds ok, total interessant. Wege trennen sich nach 12 Jahren, und das ist vielleicht auch gut so. Wir wollen nun zum Schluss kommen, obwohl Sie sicherlich viel Zeit eingeplant haben, ich meine Sie wussten ja, dass Frau Bug heute auch eine Rede halten wird.
Ich danke euch für eine schöne Zeit! Selbst wenn man nicht close war, habe ich jedes Lächeln und jedes Winken wertgeschätzt. Jeder Scherz, jegliche Unterstützung oder jedes spontane Treffen außerhalb der Schule war genauso schön und ich hoffe, dass wir uns nach der Schulzeit nicht aus dem Weg gehen, wenn man sich spontan wieder sieht – ich freue mich auf jedes bekannte Herz! Die Schulzeit mit euch war schön, dass ich es gerne nochmal machen würde wäre quatsch. Danke auch an all die Großeltern, rückblickend war nicht alles falsch, was ihr uns mitgegeben habt, zwar das meiste, aber eben nicht alles! Wir wünschen euch nur das Beste und dass ihr das erreicht, was ihr euch wünscht. Jeder von uns der hier sitzt, hat seinen Hintergrund mit seiner eigenen Story und eigener Verbindung zur Schule und den Menschen, die hier sind. Egal, was euch geschehen wird und egal was geschah, ich hoffe, dass ihr in den 12 Jahren Schulzeit gewachsen seid – nicht nur körperlich – und dass ihr stolz auf euch seid, wie weit ihr es bisher geschafft habt! Und nun beginnt, die aufregende und auch angstmachende Welt.
Liebe Abiturienten, ihr werdet nun in die Welt gehen und Dinge erleben, die euch prägen werden und aus denen ihr lernen werdet. Es wird immer Enttäuschungen geben, die ihr aber mit Sicherheit meistern werdet und daran wachsen werdet. Macht etwas aus eurem Potential, dann werden wir von dem ein oder anderen vielleicht in größerer Bedeutung etwas hören.
Herzlichen Glückwunsch zum Abitur!!!
Gladys Muchoki, Charlotte Schneider