Rom_2025_04

Auf nach Rom! – Lateinexkursion 2025

„Alle Wege führen nach Rom’‘ – ebenso die Wege der Lateinkurse aus den Jahrgängen 10 und EF.  

Dieser Weg begann für uns mit einer 20-stündigen Busfahrt über die Alpen, durch Österreich – und schließlich kamen wir in Bella Italia an! Müde Gesichter, zehn Tonnen Gepäck und die Schmerzen vom vielen Sitzen waren Schnee von gestern, als wir in der ewigen Stadt ankamen. Noch am selben Tag stolzierten wir über die Spanische Treppe Richtung Trevi Brunnen – mit einer großen Gruppe von deutschen ,,Römern“, für die dies der Anfang einer aufregenden Reise war.  

Am nächsten Morgen erwartete uns das Frühstück um 7:15  Uhr in der Früh. Und da dachte man, man sei im Urlaub… Das frühe Aufstehen lohnte sich jedoch, denn wir durften die Kapitolinischen Museen besuchen. Wir konnten uns glücklich schätzen, von Janette Lange durch das Museum geführt zu werden. Sie erzählte uns nicht nur die bereits bekannten und unbekannten Geschichten und Mythen über Romulus und Remus oder Aphrodite, sondern forderte uns junge Lateiner auch heraus, unser hart erworbenes Wissen aus den hintersten Ecken des Gehirns hervorzuholen. 7 – 5 – 3: Rom schlüpft aus dem Ei! 

Am Nachmittag, nach einer kurzen Pause, in der wir eigenständig die Stadt erkunden durften, trafen wir uns vor dem Pantheon. Dank unserer Frau Martens durften wir – wie VIPs – ohne an der Schlange anzustehen, direkt in die Kirche, in der bekannte Persönlichkeiten, wie König Vittorio Emanuele und Raffael bestattet wurden. 

Nach unserem ersten ganzen Tag in Rom belohnten wir uns reichlich mit Eis aus Roms berühmtester Gelateria. Zwei Kugeln Eis nach Wahl für 3,80€ – davon können sich die Eisdielen an der Treppenstraße eine Scheibe abschneiden… Gemeinsam im Hotel Romantica angekommen, begann unser Nachtleben in Rom.  

Dieses Leben war jedoch von kurzer Dauer – denn am nächsten Tag, zur selben Zeit standen wir auf der Matte. Es war endlich so weit: das Kolosseum! Bisher kannten wir es nur aus dem Schulbuch. Ich glaube, ich spreche für jeden Lateiner, wenn ich sage, dass sich fünf Jahre Latein für diesen Anblick gelohnt haben. Dort zu stehen, wo Caesar vermutlich auch gern gestanden hätte – man kann es nicht beschreiben, sondern nur erleben. Im Kolosseum sahen wir, dank der prallen Sonne, die Römer bei Seeschlachten, Tierhetzen, die phänomenalen Gladiatoren – und der ein oder andere erlebte bei fast 40 Grad auch den eigenen Untergang….  

Nachdem wir träumend und noch völlig fern von der Realität das antike Kolosseum (bzw. Amphitheatrum Novum) verlassen hatten, ging es mit uns zum Forum Romanum. Der Weg war kürzer als gedacht. In diesen Tagen lernten wir: Man darf niemandem trauen – außer Google Maps! 

Seit Klasse 7 war es der Traum jedes einzelnen Schülers, einmal über dieses sagenumwobene Forum zu laufen. Den Palatin und den Tempel der Vestalinnen erblickten wir mit ganz feuchten Augen. Nach fünf Jahren nie endender Grammatik und Vokabeln, die man nur im Krieg braucht, standen wir nun auf dem römischen Marktplatz.  

Natürlich stand am Mittwoch der absolute Pflichtpunkt auf dem Programm: die Vatikanischen Museen. Wer dachte, Kunst gucken sei entspannt, der wurde schnell eines Besseren belehrt. Zwischen antiken Statuen, endlosen Fluren und gefühlt 100.000 anderen Besuchern haben wir uns tapfer durchgekämpft – immer mit dem Ziel vor Augen: die Sixtinische Kapelle! Spoiler: Michelangelo hat echt was drauf, aber die Nackenschmerzen vom ständigen Hochstarren waren auch beeindruckend. Doch damit nicht genug: Im Anschluss ging’s direkt weiter zum Petersdom – keine Pause, kein Erbarmen, dafür aber eine Portion Weltgeschichte!  

Bevor wir den Petersdom betreten haben, mussten wir allerdings erstmal kurz überleben… Die Sonne hat uns gnadenlos gegrillt, also haben wir die Gelegenheit genutzt, uns am Brunnen auf dem Petersplatz halbwegs abzukühlen. Einige von uns hätten sich am liebsten komplett reingelegt, aber wir wollten ja nicht gleich auffallen. 

Frisch getränkt (zumindest Arme und Gesicht) sind wir dann feierlich durch die Heilige Pforte geschritten – ein einmaliges Erlebnis, das sonst nur zu besonderen Anlässen offen ist. Und ja, wir sind dabei alle noch trockenen Fußes durchgekommen, auch wenn die Hitze uns so langsam weichgekocht hat.  

Die Abkühlung kam dann endlich am Donnerstag – allerdings mit einem Umweg durch die Unterwelt Roms: die Katakomben. Gruselig, geschichtsträchtig und vor allem: angenehm kühl. Für einen kurzen Moment dachten wir, wir bleiben einfach da unten… aber dann kam der beste Teil des Tages. Nach dem Katakomben-Abenteuer ging’s direkt an den Strand! Endlich Wasser, endlich Sand, endlich wieder halbwegs normale Temperaturen – zumindest, wenn man gerade bis zum Hals im Mittelmeer stand. Einige haben mutig die Wellen erobert, andere haben einfach nur die Sonne genossen (oder versucht, ihren Sonnenbrand zu ignorieren). 

Am Freitag hieß es dann leider: Arrivederci, Roma! Nach einer Woche voller Kunst, Kultur, Sonne, Pizza und gefühlten 100 Kilometern zu Fuß stand unsere Abreise an. Um 10 Uhr haben wir das Hotel verlassen – natürlich völlig übermüdet, verschwitzt und mit leichtem Kofferkampf vor dem Eingang (es ist erstaunlich, wie viel Souvenirs plötzlich nicht mehr in den Koffer passen…). Die letzten Souvenirs wurden eingekauft bis wir um 15 Uhr wieder im Bus saßen auf dem Weg nach Bielefeld.  

Nach einer sehr entspannten Fahrt kamen wir um 11 Uhr vor dem Eingang des BwGs an, wo wir die längst vergessenen Gesichter wieder sahen. Sowie wir ein Stück Rom nach Bielefeld mitbrachten, durften sich römische Straßen auch an Arminia Bielefeld Aufklebern erfreuen. 

Ela Calik & Tessa Armbruster (EF)

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