Schülerinnen und Schüler entdecken ihre Stärken – in der beruflichen Orientierung.
Das Land NRW hat umfangreiches und gutes Material zu den einzelnen Standardelementen erstellt.
Die Potenzialanalyse – kurz: PA – steht ganz am Anfang der persönlichen „Bildungskette“ von Jugendlichen. Um eine Eignung für bestimmte Berufe oder Berufsfelder geht es zu diesem frühen Zeitpunkt ausdrücklich noch nicht. Sondern darum, die Lust der Jugendlichen an der Berufsorientierung zu wecken und ihre Berufswahlkompetenz zu fördern – damit später die Entscheidung für einen bestimmten Beruf leichter fällt und nicht nur „aus dem Bauch“ heraus getroffen wird.
Machen macht Spaß: Bei einer PA werden Situationen nachgestellt, in denen die Jugendlichen mit Anforderungen aus der Arbeits- und Lebenswelt konfrontiert werden und beispielsweise ihre Selbstständigkeit, Teamfähigkeit oder Planungsfähigkeit unter Beweis stellen müssen. Auch erste berufliche Basiskompetenzen wie Feinmotorik oder räumliches Vorstellungsvermögen werden situativ erprobt. InAuswertungsrunden während der Durchführung und im abschließenden Reflexionsgespräch wird das eigene Erleben mit den Beobachtungen der pädagogischen Fachkräfte abgeglichen. Gemeinsam wird überlegt: Was bedeuten die gesammelten Ergebnisse für die Berufsorientierung? Was kann ich gut? Was macht mir Spaß? Was heißt das für meine
nächsten Schritte? In dieser Kombination aus Erleben und Reflexion liegt der besondere Mehrwert von Potenzialanalysen. (…)
Eine gute Potenzialanalyse ist immer stärkenorientiert.
Das bedeutet: Abwechslungsreiche und vielfältige Übungen sind so gestaltet, dass sie Erfolgserlebnisse ermöglichen und Mut machen, die eigene berufliche Zukunft in die Hand zu nehmen. Auch die Rückmeldung in den Reflexionsgesprächen betont immer die Stärken und Ressourcen der Jugendlichen. Sie werden dazu angeregt, ihre Ziele selbst zu formulieren – so erhöht sich die Chance, dass die jungen Menschen diese auch aktiv verfolgen.
Gut für jeden Einzelnen, gut für strukturiertes Vorgehen: Potenzialanalysen sind nicht nur ein wichtiger Schritt auf dem persönlichen Bildungsweg der Jugendlichen, sie sind auch ein guter Anlass für Eltern und Lehrer, sich mit dem Thema Berufsorientierung auseinanderzusetzen. Zudem strukturieren Maßnahmen wie die Potenzialanalyse oder die Berufsfelderkundung die Aktivitäten der Schülerinnen und Schüler und die Unterstützungsleistungen von Schulen und externen Partnern. Die Erkenntnisse aus der PA können im weiteren Prozess der Beruflichen Orientierung immer wieder aufgegriffen und zu neuen Erfahrungen in Beziehung gesetzt werden. So gesehen ist eine Potenzialanalyse zwar ein erster und noch kleiner Schritt, jedoch ein Schritt mit „viel Potenzial“ auf dem Weg zu einer begründeten Berufswahl.
Marion Busse - Studien- und Berufsorientierung